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Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver » Activity »

  • Kirchenkater Oliver veröffentlichte einen Beitrag in der Gruppe “Kräuterhexenküche21. March 2023 13:39

    Teil 2: haben die Form einer Niere oder eines Herzens und sind am Rand gezahnt. Manche sind an der Oberfläche leicht behaart, andere glänzend und kahl. Nochmals zeigt hier das Pflanzenwesen, dass es auf Herz, Nerven und Nieren einen günstigen Einfluss hat.Die violetten Blüten tragen wieder Neptuns Stempel und zeigen, dass die „Sittsame“ bei Instinkt- und Entscheidungsschwäche hilft. Das Veilchen spendet den Mut und die Kraft für Körper, Geist und Seele, die es den warmen Frühlingsstrahlen entzieht. Wer in die spirituelle Welt eintauchen will, kann seine Hilfe dafür ebenfalls nutzen.

    Bereits die Völker der Antike haben die Heilkraft und Magie der „Viola odorata“ erkannt. Die Pflanze galt als heilig und wurde speziell bei Festen zu Ehren des Saturns in Form von Blumenkränzen verwendet. Saturn zeigt sich auch durch seine immergrünen Blätter. Die erste Berührung eines blühenden Veilchens im Jahr ruft die Fee, die einen ausgesprochenen Wunsch erfüllt, erzählt das Volk. Die Menschen banden das erste Veilchen an einen Stock und es folgte das erste Frühlingsfest, wohl wissend, dass man die Heilpflanze für einen Kater am nächsten Morgen bereits in der Naturapotheke hat. Als Amulett sicherte der „Marienstängel“ die Fruchtbarkeit und erfüllte die Sehnsucht nach Erotik, Glück, Heilung, Wunscherfüllung, Frieden und Schutz waren das magische Geschenk des Veilchens. Das ätherische ÖL war ein fester Bestandteil von Lustliebes-
    bädern und auch heute noch ist der Duft des Veilchens in der Parfümindustrie unersetzlich. Trägt man Veilchen in einem grünen Säckchen bei sich, ist man vor Kopfschmerzen sicher, wusste das Volk. Auch Hippokrates empfahl das Veilchen gegen Kopfweh, Sehstörungen, Melancholie, gesteigerter Gallentätigkeit, Brust- und Halsentzündung sowie zum Austreiben der toten Geburt. Galen schloss sich ihm an und Pfarrer Kneipp wusste ebenfalls von solchen Heilerfolgen zu berichten. Auch die Gicht behandelte der Pfarrer mit der Viola. Pfarrer Künzle nutzte die Pflanze zusätzlich bei Nieren- und Blasenentzündung, Tabernaemontanus, Dioskurides und Bock setzten sie zudem bei Epilepsie von Kindern ein. Gegen die neptunische Falle Alkohol und das Stechen der Seiten, so waren sich die alten Heiler mit den Pflanzengeist einig, kann das Veilchen eine wichtige Hilfe sein. Lange war die Heilkraft der Veilchen in Vergessenheit geraten. Heute bestätigt die Wissenschaft weitgehend, was die „Alten“ schon wussten und was der Pflanzengeist verspricht.

    Das Veilchen kräftigt und beruhigt zugleich. Wurzel, Kraut, Samen und Blüten werden als Arzenei für Lunge, Augen, Haut, Nieren und Nerven genutzt. Nicht Venus, Neptun und Saturn, und schon gar nicht irgendein Pflanzengeist, sondern die Salizylsäure und andere Wirkstoffe helfen gegen Schmerzen, Rheuma, heilen Schleimhäute, reinigen das Blut, erhöhen dessen Eisengehalt, senken das Fieber und entgiften, so heißt es in langen Laborberichten. Die Heilerfolge im Klimakterium, bei Herklopfen mit Angst und Atemnot, bei Krämpfen der Kinder, Krebs, bei Verzweiflung, grundlosem Weinen und als Seelenbalsam nach Schock und Verlust kann uns das Labor nicht erklären. Der Geist dieser Pflanze aber zeigt, dass das Veilchen hilft, bescheiden zu werden und zu verstehen. Es vermittelt Geduld, zeigt den Weg zur stillen Heiterkeit und ist ein Mittel, um schüchterne und einsame Menschen aus dem Schatten ins Licht zu holen. Grübeleien über Vergangenes werden mit Unterstützung des Veilchens durch zukunftsorientiertes Denken ersetzt, und tiefsitzende Verletzungen schwemmt es aus der Seele hinaus. Die Wurzeln sind ein starkes Brechmittel und wirken leicht abführend, die Samen regen Menstruationsblutungen an. Schwangere und Kinder müssen sich deshalb mit dem Duft oder dem Sirup der Blüte begnügen.

    Rezept
    Veilchensirup
    Zutaten: 200 g Zucker, 200 ml Wasser, 1 angeritzte Vanilleschote, 1 Zitrone, 1 Handvoll Veilchenblüten, einige Gänseblümchenblüten
    Zubereitung: Zucker, Wasser und Vanilleschote in einen kleinen Kochtopf geben. Die Mischung bei mittlerer Hitze unter gelegentlichem Rühren erwärmen, bis sich der Zucker aufgelöst hat. 2-3 Minuten köcheln lassen. 1 EL frischen Zitronensaft dazugeben, dann eine Handvoll Veilchenblüten und einige Gänseblümchenblüten hineinstreuen, umrühren und abkühlen lassen. Den Sirup 2-3 Tage ziehen lassen, abseihen und genießen.