Teil 3: Junge Blätter eignen sich als Wildgemüse für Spinat oder Suppe. Man kann sie allein verwenden oder mit anderen Wildkräutern mischen. Die gesammelten, gewaschenen Brennnesselblätter zwischen ein Küchentuch legen und mit einen Nudelholz vorsichtig plattdrücken. Dadurch werden die Brennhaare zerstört und die Weiterverarbeitung ist problemlos.

Nesselstoff wurde ursprünglich aus den Fasern der Brennnesselstängel hergestellt und ist nur noch sehr selten zu finden. Bis Anfang des 20 Jhd, baute man in Europa großflächig Brennnesseln an, um aufgrund des Mangels an Baumwolle damit Unterwäsche für das Heer herzustellen. Das Gewebe aus der Brennnessel galt als reißfest und wärmend. Wer sich für den Brennnesselstoff interessiert wird in Nepal fündig.

Hans Christian Anders verhalf in seinem Märchen „ Die wilden Schwäne“ der Brennnessel zu Bekanntheit. Die Prinzessin musste aus der Pflanze Hemden weben, um ihren in Schwäne verwandelten Brüdern wieder menschliche Gestalt zu verleihen.

Rezepte

Brennnessel-Einreibungen gegen Rheuma
Das Schlagen der von Rheuma oder Ischias geplagten Glieder mit Brennnesselzweigen oder das Bad im Brennnesselfeld ist nicht jedermanns Sache. Einfacher ist es, die betroffenen Stellen mit verdünnter Brennnesseltinktur einzureiben oder kalte Kompressen mit Brennnesselsud zu machen.

Brennnesselblättertee als Kur
Ein gehäufter TL frischer oder getrockneter Blätter mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, abgedeckt 5-8 Minuten ziehen lassen und schluckweise trinken. Für eine Frühjahrskur drei Wochen lang 2-3 Tassen pro Tag trinken. Geschmacklich verbessern lässt sich der Tee mit Melisse, Rose oder Apfelsaft.

Brennnesselwurzeltinktur
Aus den Wurzeln lässt sich ebenfalls eine Tinktur zubereiten. Dazu werden die Wurzeln im Verhältnis 1:10 mit 70 % Alkohol ausgezogen. Kurmäßig bei Reizblase oder Prostataleiden dreimal täglich 15 Tropfen in etwas Wasser einnehmen.

Brennnesselsamen
Die Früchte der Brennnessel sind wahre Kraftpakete und Energiespender. Bei mangelnder Vitalität, Erschöpfung, nach Krankheiten oder bei Frühjahrsmüdigkeit über das Essen gestreut verzehren.