Ein wichtiger Auftritt – am falschen Ort
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Ich hatte am Mittwoch einen wichtigen Termin. Okkkkayyyy ….. ich habs bissl verschlafen …. sagen wir mal ….. um 3-4 akademische Viertel.
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Egal ….. jedenfalls hatte Mama schon alles gut vorbereitet – die Videokonferenz aus dem Homeoffice lief schon.
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Meinen Vortrag hatte ich schon 14 Tage vorher im autodidaktischen Verfahren verinnerlicht – nun musste ich mich nur noch korrekt in Szene setzen.
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Nun denn …. vom Boden, über den Stuhl, auf den Tisch und direkte Platzierung neben Mama.
Ich bin voll im Bilde …. 5 fremde Menschen glotzen mich ….verständlicherweise …. verstört an.
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Damit starte ich gleich meinen Impulsvortrag zum Thema „Tiefgreifende kätzische Bedürfnisse in sich einer verändernden menschlichen Gesellschaft“.
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Ich hole in meinem tiefen Maaaauuuuuu aus, um auf die katastrophale Versorgung der Tierheime, hinsichtlich der Kommunen, aufgrund der Sächsischen Kommunalpauschalenverordnung, die es dem jeweiligen Landkreis erlaubt, Förderhöhen nach Belieben hoch und -insbesondere- runterzuschrauben, in beliebiger Form, ohne, dass Tierfreunde daran beteiligt sind.
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Die Menschen – inkl. Mama erstarren.
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Ich werde gebeten, nach meinem eindrucksvollen Auftritt, den Menschen eine Nachdenk-Pause einzurichten. Ich nutze diese um mir von Mama ein bis vier leckerlies verpassen zu lassen. Warum sie mir jetzt nochmal meine Kratztonne zeigt, ist mir zwar unbegreiflich, aber ich bereite mich für Part II meines Inputs vor.
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Schließlich habe ich einen langen Vortrag zum Thema „ Domestic cats – Neue Formen der Kommunikation und der sozialen Umweltgestaltung für die Katze von heute“ ausgearbeitet. Wieder erscheine ich neben Mama auf dem Bildschirm. Mit einem – mir leider unerklärlichen zaghaften- Ton beginne ich meine Rede. (Kann nur daran liegen, dass zu wenig im Fressnapf war!)
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Mama starrt mich an und schnieft. Ich bin irritiert. Ich sollte schniefen!
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Erneut setze ich zu meinen Ausführungen an, werde ich schon vom Tisch gehoben und ich werde unterbrochen.
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Zurück auf dem Tisch versuche ich mich in Menschen-Einschmeichelei. Ich drücke erst Mama, dann die Kamera – also stellvertretend die 5 glotzenden Menschen und setze meine Rede fort:
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„Uns ist es bis heute nicht gelungen valide Daten zu erheben, inwieweit Menschen unsere an sie gestellten Anforderungen auch kognitiv umsetzen können! Dieser Zustand lässt uns unbefriedigend zurück! Immerhin ist es uns Katzen in den letzten Jahren beeindruckend gelungen, dass…..“
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Wieder Unterbrechung … ich werde vorsichtshalber in Sicherheit gebracht von Mama, weil irgendwas die Konferenz stört. CIA? Mossad?
Ich muss mich derweil unter besonderen Sicherungsmaßnahmen außerhalb des Arbeitszimmers aufhalten. Es wäre nur gut für meine Integrität und der meiner Freunde.
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Tja, Freunde …. so isses, wenn man sich für was engagiert – Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd!
Euer Andor