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Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver » Activity »

  • Oliver veröffentlichte einen Beitrag in der Gruppe “Vorlesekatz und Zuhörkatz10. November 2020 15:11

    Adventkranz binden für Anfänger…
    Ambrosius, seines Zeichens Engel in Ausbildung keucht. Der kleine Bollerwagen ist schwer und beladen! Mit Reisig! Viel Reisig! Für den Adventskranz. Ambrosius ist auch schwer und auch beladen. Also, sein Bauch… Mit Powidlbuchteln… Und Vanillesoße… Viel Vanillesoße! Oli, seines Zeichens Kirchenkater, hat ihn gebeten, den Bollerwagen mit den Reisigzweigen aus dem Garten zu holen. „Vielleicht sollte ich doch nicht ganz so viele Powidlbuchteln essen… Mit Vanillesoße…“ seufzt Ambrosius. Er zieht noch ein Mal mit aller Kraft und der Bollerwagen rumpelt in den Flur des Pfarrhauses. Geschafft. Oli wartet schon. Er hat die Kerzen und den Kranzschmuck in einem Korb. Drei violette und eine rosafarbene Kerze. Wie es sich gehört. In einem weiteren Korb hat Kirchenkater Oli jede Menge Bindedraht und kleine Rosenscheren liegen. Er schaut auf den gefüllten Bollerwagen. „Ich hoffe, der Reisig reicht für unseren Kranz, Ambrosius! Ich denke, wir sollten uns in den Jugendraum setzen. Da ist mehr Platz, als in der Sakristei. Und wir können hinterher besser wieder Aufräumen.“ Ambrosius schickt ein Stoßgebet zum Himmel… Bitte, lass die Reisigzweige reichen, denkt er sich. Nochmal schaffe ich das nicht, den schweren Bollerwagen voller Zweige aus dem Garten ins Haus zu ziehen.“ Da Oli so voller Tatendrang ist, nickt Ambrosius nur erschöpft und schiebt den Bollerwagen voller Reisig in den Jugendraum. Die Reisigzweige werden von Oli auf den Tisch gelegt und begutachtet. „Sehr schöne Zweige! Die schneiden wir nun kleiner und binden sie mit dem Draht zu Reisigbüscheln zusammen.“ Gesagt, getan. Oli beginnt, die Reisigzweige zurecht zu schneiden. „Ambrosius, magst du die Zweiglein zusammenbinden? Dann haben wir es nachher einfacher, sie um den Kranz zu binden.“ Engel Ambrosius, der sich mittlerweile von der Bollerwagenzieherei erholt hat, greift voller Tatendrang zu den kleinen Reisigzweiglein und dem Bindedraht. Es ist still im Jugendraum. Man hört nur das Knack, Knack, wenn Oli die Reisigzweige zurechtschneidet. Ambrosius kämpft mit dem Bindedraht. Der will nicht so, wie ein Engel gerne wollen will! Dennoch, der Haufen an kleinen Reisigzweigen wächst und Oli schaut immer unglücklicher drein… „Oh Katz, das klebt wie sonst was. Die Nadeln werde ich nie wieder los. Schau dir diese Sauerei an, Ambrosius.“ Olis Pfoten sind voller Baumharz und Tannennadeln. Sogar in seinem Brustfell, am Kopf und an den Ohren hängen mittlerweile Nadeln. Kirchenkater Oli schüttelt wild seine Pfote. „Oh Katz, das ist doch… Lässt du los, du oller Zweig!!!“ Ambrosius kichert. Oli hängt ein besonders harziger Reisigzweig an der rechten Pfote. Und will sich partout nicht von ihm lösen. „Loslassen, sage ich“, Oli faucht und Ambrosius verkneift sich mühsam das Lachen. Ein weiterer kleiner, harziger Zweig hat sich grade an Olis Schwanz gehängt und durch die wilde Schüttelei hängen sich immer noch mehr Tannennadeln an Oli. Er faucht und öffnet seine Schnute. Noch bevor irgend ein Wort daraus hervor kommt, Ambrosius ist sich sicher es wird ein ganz schlimmes Wort, hält er ihm die Schnute zu. „OLI! Nicht fluchen! Denke an das zweite Gebot: Du sollst den Namen deines Gottes nicht missbrauchen!!!“ Dumm nur, das Ambrosius’ Hände auch voller Tannenharz und Tannennadeln sind. Vom Reisigbündel binden. Nun klebt Ambrosius, seines Zeichens Engel in Ausbildung, an der Schnute von Oli, seines Zeichens Kirchenkater voller Tannennadeln. Oli und Ambrosius schauen sich an. Der Engel in Ausbildung klebt am Kater in Tannennadeln. Ohweh! „Oli… Also… Das wollte ich nicht… Also… Das tut mir so Leid!!…Was machen wir denn nun… Wenn ich meine Hände jetzt wegziehe, hast du eine Schnutenglatze…“ Olis Augen weiten sich entsetzt! Ambrosius schaut sich um. „Ich habe eine Idee!! Die Küche. Komm mit in die Küche. Warmes Wasser und Seife! Damit komme ich wieder von deiner Schnute los“. Olis Augen werden noch größer und er versucht den Kopf zu schütteln! Wasser… NEIN!!! Katzen und Wasser… Das geht nicht!!! Doch Ambrosius duldet keinen Widerspruch. „Oli, was muss, das muss!!!“ Engel Ambrosius zieht Oli mit in die Pfarrküche und unter den Wasserhahn. Er schafft es, mit dem Ellenbogen das warme Wasser aufzudrehen und Oli bekommt eine Dusche! Nass ist er. Pudelnass! Aber, die Hände von Ambrosius lösen sich von seiner Schnute. Ordentlich Seife besorgt den Rest. Ambrosius ist wieder sauber, Oli auch! Der schaut aus, wie ein begossener Pudel. Und fühlt sich auch so! Ambrosius reibt Oli gründlich trocken. Sein Fell steht in alle Himmelsrichtungen ab. Der Kirchenkater schaut nicht sehr froh aus. Darum wickelt Ambrosius seinen noch leicht feuchten Freund vorsorglich in ein großes Handtuch, damit Oli sich nicht erkältet und beide machen sich wieder an die Arbeit im Jugendraum. Endlich sind genug Reisigbüschel gebunden und die beiden Freunde beginne

    • Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver

      Ordentlich Seife besorgt den Rest. Ambrosius ist wieder sauber, Oli auch! Der schaut aus, wie ein begossener Pudel. Und fühlt sich auch so! Ambrosius reibt Oli gründlich trocken. Sein Fell steht in alle Himmelsrichtungen ab. Der Kirchenkater schaut nicht sehr froh aus. Darum wickelt Ambrosius seinen noch leicht feuchten Freund vorsorglich in ein großes Handtuch, damit Oli sich nicht erkältet und beide machen sich wieder an die Arbeit im Jugendraum. Endlich sind genug Reisigbüschel gebunden und die beiden Freunde beginnen, die Büschel um den Adventkranz zu binden. Oli legt die Reisigbüschel auf und Ambrosius bindet sie fest. Wobei der Kirchenkater sehr aufpassen muss, von dem eifrigen Engel in Ausbildung nicht aus versehen mit in den Kranz gebunden zu werden. Kater gehören nun mal nicht in einen Adventkranz, so!!! Ambrosius kämpft wieder mit dem Bindedraht. Irgendwie scheint der Bindedraht keine Engel zu mögen… Und zu allem Übel hat Ambrosius sich auch noch selber am Kranz festgebunden. Also, genau genommen, einen Zipfel seines Gewandes. Oli kichert, „Ambrosius, Engel gehören genau so wenig in einen Adventkranz, wie Kater. Du hängst wohl sehr an dem Kranz…“ Ambrosius unterbricht seinen kleinen Kampf mit dem widerspenstigen Bindedraht und zupft lachend sein Gewand aus dem Adventkranz. „Da hast du wohl Recht, Oli. Aber schau nur, wir sind fertig mit dem Binden. Jetzt kommen die Kerzen und die Bänder.“ Und so geht es an das Dekorieren des Adventkranzes. Die Kerzen werden von Ambrosius vorsichtig auf den Kranz gesteckt. „Du Oli, wusstest du, das am ersten Advent das neue Kirchenjahr beginnt?“ Oli nickt! „Klar doch, Ambrosius, ich bin doch ein Kirchenkater.“ Oli wickelt vorsichtig die violetten Bänder um den Kranz. Die zwei Freunde betrachten ihr Werk zufrieden. „Oli, der Kranz sieht sehr feierlich aus.“ Ambrosius schaut Oli an, der nickt. „Ja, Ambrosius, wir haben einen schönen Kranz gebunden. Nun kann bald das Christkind ankommen. Denn, daher hat der Advent auch seinen Namen – das lateinische Wort adventus heißt Ankunft. Jetzt kommt aber noch das Schwierigste!“ Ambrosius schiebt sich die Ärmel seines Gewandes hoch… „Den Kranz aufhängen? Das schaffen wir locker!“ Er denkt an die Bollerwagenzieherei. Schwerer kann das auch nicht sein. „Nein, das brauchen wir nicht machen. Das machen die Männer des Pfarrkirchenbeirates. Ich meine eigentlich, das wir wieder diese klebrigen Tannennadeln aus meinem Fell und von deinem Gewand und deinen Händen bekommen müssen…“ Oli hebt seine erneut verklebten Tannennadelpfoten und schaut seufzend in Richtung Küche. Ambrosius kann seinen Freund Oli gut verstehen. Katze und Wasser, das ist so eine Sache…. „Du Oli, wenn wir uns gewaschen haben, backen wir zusammen die ersten Weihnachtskekse. Für dich werden wir leckere Kekse mit Käse backen. Und für Herrn Pfarrer Frank backen wir dann auch leckere Kekse mit Schokolade“. Oli nickt begeistert und huscht in Richtig Küche davon. „Du Ambrosius“, ruft er noch, „wir dürfen nicht vergessen, den Tannenbaum zu bestellen.“ Engel Ambrosius folgt Oli in die Pfarrküche. Nachdem beide sich gründlich von den Tannennadeln und dem Tannenharz befreit haben, geht es ans gemeinsame Keksebacken. Oli knetet den Teig und schaut Ambrosius an, der fleißig vom Teig nascht… „Du, Ambrosius, wenn du dann den Teig fertig genascht hast, sag mal, warum sind eigentlich vier Kerzen auf dem Adventkranz?“ Ambrosius hört auf zu kauen. Er setzt sich neben die Teigschüssel und lächelt. „Das ist ganz einfach, Oli. Die Kerzen stehen für FRIEDEN, GLAUBEN, LIEBE und HOFFNUNG. Ich erzähle dir eine Geschichte, während du den Keksteig ausrollst.“ Oli greift zum Nudelwalker, schaut Ambrosius gespannt an und lauscht. „Also“, beginnt Ambrosius, „ am Adventskranz brannten vier Kerzen. Draußen lag Schnee und es war ganz still. So still, dass man hören konnte, wie die Kerzen miteinander zu reden begannen.
      Die erste Kerze seufzte und sagte: "Ich heiße FRIEDEN. Mein Licht gibt Sicherheit, doch auf der Welt gibt es so viele Kriege. Die Menschen wollen mich nicht." Ihr Licht wurde kleiner und kleiner und verglomm schließlich ganz.
      Die zweite Kerze flackerte und sagte: "Ich heiße GLAUBEN. Aber ich fühle mich überflüssig. Die Menschen glauben an gar nichts mehr. Was macht es für einen Sinn, ob ich brenne oder nicht?" Ein Luftzug wehte durch den Raum, und die zweite Kerze verlosch.
      Leise und sehr zaghaft meldete sich nun die dritte Kerze zu Wort: "Ich heiße LIEBE. Mir fehlt die Kraft weiter zu brennen; Egoismus beherrscht die Welt. Die Menschen sehen nur sich selbst, und sie sind nicht bereit, einander glücklich zu machen. Und durch Corona wird es nur noch schlimmer." Und mit einem letzten Aufflackern war auch dieses Licht ausgelöscht.
      Da kam ein Kind ins Zimmer. Erstaunt schaute es die Kerzen an und sagte: "Warum brennt ihr nicht? Ihr sollt doch brennen und nicht aus sein." Betrübt ließ es den Blick über die drei verloschenen Kerzen schweifen.
      Da meldete sich die vierte Kerze zu Wort. Sie sagte: "Sei nicht traurig, mein Kind. So lange ich brenne, können wir auch die anderen Kerzen immer wieder anzünden. Ich heiße HOFFNUNG."
      Mit einem kleinen Stück Holz nahm das Kind Licht von dieser Kerze und erweckte Frieden, Glauben und die Liebe wieder zu Leben.“

      vor 3 Jahren, 6 Monaten
      • Lilli

        Das ist auch sehr schön geschrieben, Lieber Oliver, vorallem das mit den Kerzen - :)

        vor 3 Jahren, 6 Monaten
        • Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver

          Ja, siehst du Lilli die letzte Kerze kann alle anderen wieder entzünden. Nur Mut, gebt nicht auf und entzünde immer wieder alle Kerzen und denke an deinen Papa. Dann wird alles gut.

          vor 3 Jahren, 6 Monaten
          • Lilli

            Dankeschön lieber Oliver, so werden wir es machen. -:)

            vor 3 Jahren, 6 Monaten
    • † Teddy

      ❤️

      vor 3 Jahren, 6 Monaten
      • Lilli

        Hallöchen lieber Teddy, ich wünsche dir auch einen schönen Abend und später eine gute Nacht. Schaf gut zu späterer Stunde. Tschüss bis Morgen in alter frische -:)

        vor 3 Jahren, 6 Monaten
    • Sascha Wichtelschlittenkater

      armer Oli, gewaschen werden ist wirklich nicht toll *kicher* aber du hast es ja überstanden :)

      vor 3 Jahren, 6 Monaten