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† Yannick » Activity »

  • Yannick veröffentlichte einen Beitrag in der Gruppe “"Vom mittellosen Lebenskünstler zum Chef eines Familienunternehmens"4. August 2015 19:48

    Auf diese Art und Weise sicherte ich mir ca. 2 Jahre lang ein Dach übern Kopf und immer volle Futternäpfe……bis zu diesem 1. Mai 2010. Da es wohl bei den
    Zweibeinern ein Feiertag ist, wurde unser Tierheim regelrecht gestürmt….
    wahrscheinlich wußten die Menschen mit ihrem freien Tag nur nichts Besseres
    anzufangen, also ging man zur Freizeitgestaltung ins Tierheim. Natürlich verzog ich mich wieder einmal in meine bevorzugte hinterste Ecke, sah dem Treiben
    gelangweilt zu und dachte mir meinen Teil. Ich schlief ein, und plötzlich saß ein
    wunderschöner, imposanter, getigerter Maine Coon Kater names Leon neben mir
    und lächelte mich gütig an. “Yannick, du wirst noch viel seelisches Leid und
    körperlichen Schmerz in deinem Leben erfahren müssen, bevor du schließlich
    gesichert in Ruhe und Frieden leben wirst. Dann aber wirst Du die dir gebührende Achtung, Fürsorge und Liebe zweier Menschen bis zu deinem Tod erfahren. Bitte, hab`Vertrauen zu mir und befolge meine Worte. Geh jetzt bitte zu dem Ehepaar, das dort am Gitter steht, und laß alles Weitere auf dich zukommen und über dich ergehen.” Ich erwachte, öffnete meine Augen und blinzelte neugierig zu dem Gitter hinüber. Tatsächlich, dort stand ein jüngeres Ehepaar mit suchendem Blick. Plötzlich stand ich auf, ging stolz mit erhobenem Kopf auf das Gitter zu und starrte das Ehepaar unentwegt an. Warum ich das tat? Leons vertrauenswürdige Worte hatten sich in meinem Hirn festgebrannt. Ich konnte gar nicht anders, war wie hypnotisiert, und dieses Ehepaar schien mich wie ein Magnet anzuziehen. Ich schritt auf sie zu, die Frau sah mich und sagte spontan zu ihrem Mann:” Das ist er. Den nehmen wir mit nach Hause.” Das Ehepaar bezahlte die Schutzgebühr in Höhe von 100,- € für mich und nahm mich mit. Was wird mich wohl dort erwarten?

    So wurde aus dem ehemaligen Lebenskünstler ohne festen Wohnsitz und späterem offiziell registrierten Tierheimkater endlich ein vollwertiges Familienmitglied. Das Ehepaar hatte noch eine kleine Tochter, namens Emelie; wir wurden nach einer gewissen Zeit ein Dream-Team; spielten miteinander, kuschelten; ich durfte nicht nur mit ihr zusammen im Zimmer schlafen sondern auch mit ihr in ihrem Bett, auf dem Kopfkissen. Allerdings gefiel der Kleinen mein Name “Yannick” nicht, sie nannte mich “Knuddi”. Es wurde eine Katzenklappe eingebaut, die sich nur für mich öffnete, sobald ich in ihre Nähe kam; ich bekam endlich wieder Freigang, den ich im Tierheim so sehr vermißte. Täglich stromerte ich durch mein Revier, ging keinem Kampf aus dem Weg. Mein rechtes Ohr zeugt heute noch von meinen gewonnenen Schlachten mit den anderen Artgenossen, denn dort befinden sich bis in alle Ewigkeit drei bis fünf Zacken, die ich mit Stolz trage. Auch versteckte ich mich häufig in dem Gartenhaus eines unserer Nachbarn, um mir dort die vielen gelagerten Utensilien zu betrachten, sie mit Interesse zu beschnüffeln, um sie schließlich mit meinem unvergleichlichen Duft zu markieren. Er hatte dort mit der Zeit einen ganzen Fundus auch an elektrischen Gegenständen gehortet, die er dann später im Internet
    zum Verkauf anbot.