† Yannick » Activity »
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Yannick veröffentlichte einen Beitrag in der Gruppe “"Vom mittellosen Lebenskünstler zum Chef eines Familienunternehmens"” 4. August 2015 19:46
Eine medikamentöse oder operative Behandlung bekam ich nicht. Mein bisher so schönes Leben änderte sich schlagartig. Ich durfte nur noch ein Zimmer benutzen, wurde aus Emelies Zimmer und Bett verbannt, durfte nicht mehr auf den Schoß springen, um zu kuscheln, denn ich hinterließ, für mich unmerklich, meine Hinterlassenschaften, wo ich ging und stand. Wenn ich mal meinen Mut zusammen nahm, um mit Emelie zu kuscheln, stieß sie mich weg und schrie:” Hau ab, du stinkst!” Gut, ich hatte nun ein “Leck”, aber ist das ein Grund, nicht mehr mit mir kuscheln zu wollen, mich einfach von einem Tag zum anderen zu verbannen? Es wurde immer schlimmer und ich verstand die Welt nicht mehr ….meine Katzenklappe wurde verriegelt, so dass ich gar nicht mehr ins Haus kam;
meine Futternäpfe wurden vor die Tür gestellt. Wie oft in dieser Zeit lief ich auf
meine Katzenklappe zu, in der Hoffnung, sie werde sich wie bisher für mich öffnen. Angst kroch in mir hoch; ich setzte mich vor die Klappe und trommelte mit meinen Pfötchen dagegen. Meine Familie mußte mich doch hören! Vollkommen verstört lief ich ums Haus, setzte mich demonstrativ und laut miauend vor das große Terrassenfenster, sah meine kleine Freundin Emelie im Wohnzimmer. Da, sie kam auf mich zu, mein Herz machte vor Freude einen Luftsprung, denn nun würde sie mir Einlaß gewähren! Ihre rechte Hand griff zum Jalousiengurt und mit einem lauten Knall, der mich zusammenfahren ließ, wurden die Rolläden herunter gelassen. Traurig, mit hängendem Kopf verkroch ich mich wieder in das Gartenhäuschen unseres Nachbarn. Seit meinem Unfall hing mein Schwanz nur noch bewegungslos herab, eine Kommunikation mit meinen Artgenossen war nicht mehr möglich, da ich weder meine Freude, meine Angst oder Aufregung zeigen konnte. Niemand in meiner Familie wollte noch etwas mit mir zu tun haben. Ich kam mir vor wie ein Aussätziger, den alle mieden, aus Angst sich anzustecken! Leon…… mir fielen mein “Traumkater”und seine Worte wieder ein. Sollte dieses Ehepaar, das mich vor vier Jahren aus dem Tierheim geholt hatte etwa die zwei Menschen sein, von denen ich mit Respekt, Fürsorge und Liebe behandelt werden sollte? Ihr Handeln mir gegenüber widersprach Leons Prophezeiung. Nach einigen Tagen brachte mich das Ehepaar erneut zu einem Tierarzt mit der Bitte, mich einzuschläfern, weil ich für sie nur noch eine unangenehme Last und ein stinkendes Individuum darstellte, das sie auf keinen Fall mehr im Haus haben wollten. Zum Glück weigerte sich der Tierarzt, mich wegen dieses Handicaps einzuschläfern. Aber ihr Entschluß stand definitiv fest…..ich mußte weg! Welche Möglichkeit blieb? Das Internet, dieses moderne Kommunikationsmittel, wo sich alles verschachern und an den Mann bringen läßt, vielleicht ja auch inkontinente Katzen? Ein Versuch wurde gestartet
und im Internet ein Aufruf veröffentlicht:” Inkontinenter Kater sucht ein dauerhaftes, neues Zuhause.” Es meldete sich niemand, und meine Angst wuchs, getötet zu werden, denn ich war trotz meines Handicaps ein lebensbejahender voller Lebenslust sprießender Kater im besten Alter, der immer noch den Schalk im Nacken hatte. Ich wollte doch das Leben trotz meines “Lecks” noch in vollen Zügen genießen dürfen!Am 26. Oktober 2014 wurde ich in einen Transportkorb verfrachtet und dachte, nun habe mein letztes Stündlein geschlagen. Traurig darüber, eingeschläfert zu werden, ergab ich mich in mein Schicksal. Aber zu meiner Erleichterung und Überraschung fuhren meine Besitzer nicht zum Tierarzt sondern von Oer-Erkenschwick nach Ostfriesland, ein sehr grünes Land mit einer riesigen Weite und vielen, vielen Schäfchenwolken. Endlich wurde mir klar….meine Besitzer brachten mich in mein neues Zuhause! Wieder kreisten die Gedanken in meinem Kopf, ich mußte unwillkürlich an Leon denken; sollte er letztendlich Recht behalten? Meine Besitzer lieferten mich bei Peter und Marianna ab, die sich als einzige bereit erklärt hatten, einen inkontinenten Kater bei sich aufzunehmen. Zwischen beiden “Parteien” wurde ein Vertrag geschlossen, in dem Marianna mir ein “lebenslanges Wohnrecht” mit Besuchserlaubnis für die Vorbesitzer einräumte. Sie haben sich bisher nie wieder bei uns sehen lassen. Peters und Mariannas Freundin, Marion, war überglücklich, dass ich nun hier in Ostfriesland ein dauerhaftes und liebevolles Zuhause gefunden habe, denn sie war es, die den Aufruf im Internet entdeckt und Marianna immer wieder ans Herz gelegt hatte. Bevor meine Vorbesitzer sich von mir freudestrahlend verabschiedeten, wurden noch einige Erinnerungsfotos gemacht. Für diese Fotos nahmen sie mich sogar auf ihren Schoß, um mich dann umgehend angeekelt wieder auf dem Boden abzusetzen. Meine Vorbesitzer verabschiedeten sich lachend von mir, glücklich, mich endlich los zu sein, auch meine kleine Freundin Emelie vergoß nicht eine einzige Träne um mich! Sie wollte nur so schnell wie möglich zu Mc Donalds!
† Hermine
† Jerry von Raerfeld
† Engel Fritzi
† ❤ Nino ❤ ☮
Samuel San-Chu-Lee und Felino
*KöpfchenreibundNasistubbbs* Du hast es gut, Yannick, und ich besuche Dich bald!
Lieber Yannick, du hast jetzt den Himmel auf Erden, dir geht es sowas von gut. Und du hast die allerliebsten, allerbesten Eltern, die man sich nur denken kann. Mama und Papa haben das Katzenparadis gesehen, wo auch du jetzt leben darfst. Und sie haben auch dich gesehen und sich davon überzeugen können, wie gut es dir geht!
Schnief....ach Yannick, nun bist du im Paradies.
Unser liebenswertes Patenkind ist ein fröhlicher sozialer Katermann. Ganz erstaunlich, wie gut es ihm dank seiner Pflegeeltern und den wuseligen Spielkameraden inzwischen geht. Wir mögen, ja lieben Yannick sehr♥♥♥
Ohhh man Menschen können sooo widerlich sein...wer zu Mc Donalds geht kann sowieso nicht reinsten Gewissens sein...Anfauchen und verteufeln sollte man die...