Über andersartige tierische Mitbewohner kann ich auch etwas berichten. Bisher hat die Jule immer geschrieben, nun möchte ich auch mal einen kleinen Text schreiben. Im letzten Winter hatten wir nämlich einen kleinen stachligen Gesellen bei uns zu Hause für etliche Monate. Als er im November kam, wohnte er zuerst im Arbeitszimmer meiner Mutti. Sie nannte ihn Igor Igel. Er bekam sogar ein eigenes kleines Häuschen mit Garten voller Heu und Papier. Manchmal schniefte er und wuselte im Papier herum. Ich blieb auf Abstand, weil mir dieser Kerl etwas suspekt vorkam. Aber Jule hatte keine Berührungsängste, kannte diese Tiere noch aus ihrer Gartenzeit. Sie sprang gleich zu diesem Kerl hinein, den das aber nicht interessierte. Den interessierte nur Essen und Trinken. Irgendwann wurde das Kerlchen immer ruhiger. Mutti verbrachte nicht mehr so viel Zeit mit Futter geben und Wiegen. Das Kerlchen mitsamt Gehege wanderte auf unseren Balkon. Und dann, im Januar, war es ganz ruhig im Häuschen. Draußen wurde es eisig kalt und das blieb es auch für viele Wochen. Selbst wir zwei, Jule und ich, gingen kaum noch auf den Balkon. Im Gehege rührte sich nichts. Dann wurde es langsam wärmer. Und im Gehege begann es wieder zu rascheln und Mutti begann wieder mit Füttern und Wiegen. Jule legte sich gern ins Heu, wenn die Sonne schien. Ich nicht, denn jetzt war der Stachelkerl oft unterwegs, ging gar nicht mehr in seine Hütte. Und dann endlich im Mai reiste der Igel in den Garten meiner Mutti, wo er vielleicht noch heute lebt. Ich habe nichts gegen andere Tiere, aber der war mir doch zu stachlig, obwohl Mutti immer sagte: Och, ist der süüüüß!