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Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver » Activity »

  • Oliver veröffentlichte einen Beitrag in der Gruppe “Vorlesekatz und Zuhörkatz17. February 2021 07:38

    Einen wunderschönen Guten Morgen wünsche ich euch. Auch wenn wir dieses Jahr gar kein richtigen Fasching hatten werden wir doch eine gute Fastenzeit haben. Mal sehen wer durch hält. Ob ich Engel Ambrosius mal in Versuchung führen sollte? Lest selbst….

    Aschermittwoch mit Krabben
    Oli, seines Zeichens Kirchenkater, seufzt tief und schaut sehnsüchtig auf das Foto, welches in einem schönen Rahmen vor ihm auf dem Tisch steht. Ambrosius, seines Zeichens Engel in Ausbildung, schaut seinem felligen Freund über die Schulter. Auf dem Foto ist eine wunderschöne, langhaarige Katze mit grasgrünen Augen zu sehen. „Oli, hast du etwas Liebeskummer? Oder warum seufzt du so?“ Der Engel legt Oli tröstend eine Hand auf die Schulter. Oli guckt irritiert. „Liebeskummer? Oh, Ambrosius, nein! Ich habe keinen Liebeskummer. Das auf dem Foto ist meine beste Freundin Malika. Sie ist eine türkisch Angora Katze und wohnt im Norden von Deutschland. In Schleswig-Holstein! Und sie schickt mir immer meine Leibspeise. Leckere Krabben!“ Oli sabbert ein wenig und Ambrosius erinnert sich. Das waren diese komischen, rosafarbenen Dinger, die Oli so gerne isst. „Warum bist du dann traurig, Oli? Du hast doch hier noch eine Schale voll Krabben stehen.“ Oli seufzt noch einmal tief. „Weil ich beschlossen habe, in der heut beginnenden Fastenzeit, auf Krabben zu verzichten, Ambrosius.“ Der Engel in Ausbildung kratzt sich verlegen am Kopf… Die Fastenzeit… Aschermittwoch… Das war ja HEUTE! Das hat er ganz vergessen. „Oh, die Fastenzeit. Da fasten wir 40 Tage lang bis Ostern. Außer am Sonntag. Dann holen wir uns nachher unser Aschenkreuz von Herrn Pfarrer Frank.“ Oli nickt, klettert vom Stuhl und geht zum Schrank, um darin zu kramen. „Und wie fastest du, Ambrosius?“ Tönt es gedämpft aus den Tiefen des Schrankes. Ambrosius überlegt nicht lange. „Wenn du auf dein Lieblingsessen verzichtest, werde ich es auch so machen. Ich werde dann 40 Tage keine Powidlbuchteln mit Vanillesoße essen, Oli.“ Oli steckt immer noch im Schrank. Ambrosius schaut sich die Krabben in der Schale an. Soooo unappetitlich schauen die eigentlich gar nicht aus. Ob Oli wohl was dagegen hätte…??? Der Engel in Ausbildung greift beherzt in die Schale und stopft sich ein paar Krabben in den Mund. „Oh Herr, stehe mir bei… Das ist ja FISCH!!!“ Ambrosius mag nun wirklich keinen Fisch. Er ist mehr der süße Engel. Und nun hat er den ganzen Mund voller kleiner, fischiger Krabben. „Ha, gefunden!“ Oli kommt aus dem Schrank und hat einen Deckel für die Krabbenschale in der Pfote. Er schaut erstaunt in die Krabbenschale. Er hätte schwören können, dass da mehr Krabben drin waren. Ambrosius schaut ganz unglücklich drein. Ausspucken von Essen gehört sich einfach nicht und runterschlucken mag er so überhaupt nicht. Oli schaut seinen himmlischen Freund an und hebt eine seidige Augenbraue. „Ambrosius, ist alles ok bei dir? Du schaust so verkrampft aus.“ Der Engel in Ausbildung nickt. Sprechen kann er ja gerade nicht. Runterspülen, irgendwie mit irgendwas runterspülen, diese Krabben. Da sieht er auf der Fensterbank ein Krug mit einer braunen Flüssigkeit stehen! Das ist keine Vanillesoße. Also würde er sein Fastengebot nicht brechen und könnte so die Krabben runterspülen. Schnell schwebt er zu dem Krug, zu der braunen Flüssigkeit. Einen großen Schluck getrunken und sofort bereut Ambrosius das bitter. Krabben sind ja nun schon nichts für Engel in Ausbildung. Aber Krabben mit Schokoladensoße…. Die ist nämlich in dem Krug. Und das ist nun wirklich…. Warum hat er nicht einfach Wasser genommen…. Von nebenan ruft Oli: „Ambrosius, ist alles in Ordnung bei dir? Du bist so ruhig!“ Ambrosius schluckt die Schokokrabben verzweifelt runter und schüttelt sich. Das macht er nie wieder. Oli’s Krabben bleiben Oli’s Krabben. Versprochen! „Alles ok, Oli,“ keucht Ambrosius. Ihm ist leicht merkwürdig im Magen. Der Kirchenkater kommt ihm entgegen. „Du, Ambrosius, du schaust ein wenig weiß im Gesicht aus. Ist wirklich alles in Ordnung? Wir müssen nämlich die Vorräte in der Sakristei überprüfen. Die Hostien, den Messwein, die Kerzen.“ Oli huscht an ihm vorbei. Ambrosius schwebt langsam hinter seinem Freund in die Sakristei. An Essen mag er gerade gar nicht denken. Ein entsetzter Schrei lässt ihn zusammenzucken. „Ambrosius, der Herr Pfarrer sitzt auf dem Trockenen! Der Messwein ist aus! Und in einer Stunde beginnt der Aschermittwochs-Gottesdienst. Das ist eine Katzastrophe!“ Ein Unglück kommt selten alleine. Ambrosius muss auch noch aufstoßen… Ein Schokosoßen-Krabben-Rülpser… Oh weh…. Und nun der Messwein… „Was machen wir denn nun, Oli? Ohne Messwein kann die Eucharistiefeier nicht stattfinden.“ Ambrosius konzentriert sich auf seinen Freund. Bloß nicht an Essen denken. Oli rennt an an seinem Freund vorbei zu seinem Telefon. „Ich habe da eine Idee. Eine, für schnelle, direkte Lösungen vo

    • Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver

      Bloß nicht an Essen denken. Oli rennt an an seinem Freund vorbei zu seinem Telefon. „Ich habe da eine Idee. Eine, für schnelle, direkte Lösungen von Eucharistie-Problemen. Ich rufe die Chefin an!“ Ambrosius guckt sehr überrascht. „Du rufst Maria, die heilige Jungfrau an?“ Oli’s Augen werden ganz groß. „Maria? Nein, nicht Maria, sondern Fienchen! Die eigentliche Chefin vom Büro von Herrn Pfarrer Frank in Radstadt. Sie hat für alle Probleme immer eine schnelle Lösung.“ Ambrosius schaut Oli erstaunt an. „Oli, ich dachte immer, Doris ist die Chefin im Pfarrbüro von Radstadt?!“ Oli kichert und drückt die Direktdurchwahltaste. „Doris ist die Bürochhefin. Fienchen ist die Pfarrchefin, Ambrosius.“ Es klingelt. „Hierrrrrrrr ist das Bürrrrrrrro von Rrrrrrrradstadt. Grrrrrrrrias di Oli, wie kann ich dirrrrrrrrrr helfen?“ Schnurrt eine schöne, sanfte Stimme ins Telefon. „Fienchen, du musst uns unbedingt helfen. Es ist eine Katzastrophe. Wir brauchen dringend Messwein hier oben. Sonst sitzt der Herr Pfarrer auf dem Trockenen und die Aschermittwochfeier fällt aus.“ Es polterte leicht am anderen Ende der Leitung. „Kein Prrrrrrroblem, Oli. Ich werrrrrrrde meinem Pfarrrrrrrerrrrrr eine Flasche Wein vorrrrrrrrr die Füße rrrrrrrrrrollen. Die brrrrrrrringt er dann mit zu dirrrrrrrrr.“ Oli klatscht begeistert in die Pfoten. „Fienchen, ich danke dir. Du bist die Beste. Ich wusste, auf dich ist Verlass. Vielen lieben Dank und liebe Grüße nach Radtadt.“ Fienchen kichert: „Immerrrrrrrr wiederrrrrrr gerrrrne, Oli, mein Frrrrrreund. Bis bald.“ Oli legt auf und grinst Ambrosius an: „Kurzer Dienstweg, mein Freund! So geht es am Schnellsten. Der Wein kommt direkt mit dem Pfarrermobil, wenn die Pfarrchefinkatze Finchen das in die Pfoten nimmt. Die Heilige Messe ist gerettet. Lass uns noch schnell die Kerzen und die Hostien kontrollieren. Schau, da steht schon die Schale mit der Asche.“ Ambrosius schaut in die Schale. „Die Asche ist aus den Palmzweigen des letzten Jahres gemacht, Oli. Ob Herr Pfarrer Frank uns wohl das Aschenkreuz gibt? Ich werde ihn fragen, wenn er kommt, um den Gottesdienst zu halten.“ Die zwei Freunde setzen sich in die Sakristei um auf Herrn Pfarrer Frank zu warten. „Du Ambrosius, erzählst du mir, was der Aschermittwoch genau für uns Christen bedeutet?“ Oli sieht seinen himmlischen Freund fragend an. Ambrosius denkt kurz nach. „Also, die 40-tägige Fastenzeit hat das biblische Vorbild in der Erzählung von der Versuchung Jesu: Dieser hatte 40 Tage und Nächte in der Wüste gefastet, wo er den Versuchungen des Teufels widerstehen musste (Matthäus 4,1-11). Erst danach begann er sein öffentliches Wirken. So wie Jesus, fasten heute die Gläubigen auch in Vorbereitung auf etwas Größeres, nämlich auf Ostern, das Fest der Auferstehung Jesu. Vor ganz langer Zeit, als Gregor der Große Papst war (590-604), verlegte er den Anfang der Fastenzeit auf einen Mittwoch. Damals zogen sich die, die Buße taten ein Bußgewand an und wurden mit Asche bestreut. Erst am Gründonnerstag bekamen die Sünder die Lossprechung und wurden wieder zu einer Kommunion zugelassen. Daher kommt auch der Name Aschermittwoch. Wann Aschermittwoch ist, hängt vom beweglichen Ostertermin ab. Also frühestens am 4. Februar, spätesten am 10. März. Als diese Art der Kirchenbuße abgeschafft wurde, wurde es Tradition, das die ganze Kirchengemeinde die Aschenbestreuung bekam. Das war im 11. Jahrhundert. Den Männern wurde zunächst Asche auf den Kopf gestreut. Daher kommt auch die Redewendung „Asche auf dein Haupt“. Den Frauen wurde damals bereits ein Aschenkreuz auf die Stirn gezeichnet. Die Asche soll dich an deine eigene Vergänglichkeit erinnern und symbolisieren, dass Altes vergehen muss, damit Neues entstehen kann. Mit dem Aschenkreuz auf der Stirn bekennen die Gläubigen öffentlich ihre Bereitschaft zu Umkehr und Buße. Gleichzeitig symbolisiert das Aschenkreuz, dass für uns Christen Kreuz und Tod nicht das Ende bedeuten, sondern den Anfang eines ewigen Lebens bei Gott.“ Oli horcht auf. Die Tür zum Pfarrhaus wird geöffnet und ihr gemeinsamer Freund, Pfarrer Frank, kommt mit einer Flasche Wein in der Hand in die Sakristei. Na bitte, geht doch. Das hat wunderbar geklappt, mit dem kurzen Katzendienstweg. Pfarrer Frank lächelt die zwei Freunde an: „Na, ihr Beiden, wie gehts euch heute am Aschermittwoch? Danke, dass ihr Fienchen wegen dem Messwein angerufen habt, sonst hätten wir nun ein Problem.“ Ambrosius kichert: „Ja, Oli und der kurze Dienstweg. Das hat wunderbar geklappt!“ Oli streicht Pfarrer Frank um die Beine und schnurrt zur Begrüßung. Ambrosius schaut seinen Freund, den Pfarrer an und fragt: „Duuuu, Herr Pfarrer Frank, kannst du Oli und mir das Aschenkreuz geben? Wir wollen auch die Fastenzeit begehen und fasten Krabben und Powidlbuchteln mit Vanillesoße.“ Oli schaut ebenfalls zum Herrn Pfarrer hoch. „Klar, das tue ich doch gerne. Aber, ob ihr dass wirklich schafft auf eure Lieblingsspeisen zu verzichten, da bin ich ja mal gespannt.“ Oli setzt sich neben Ambrosius und schnurrt: „Wir werden unser Bestes geben und es schaffen. Jesus wird uns beistehen.“ Der Engel in Ausbildung nickt. „Oh ja! Wir werden uns ganz viel Mühe geben und immer an Jesus denken, der es ja viel schwerer hatte, als wir. Es ist eine so große Hilfe für uns beim Fasten, wenn wir von dir das Aschenkreuz bekommen.“ Ambrosius und Oli bedanken sich bei ihrem Freund, Herrn Pfarrer Frank, als Oli plötzlich einfällt, das seine Krabben ja noch auf dem Tisch stehen und dringen in den Tiefkühler müssen. Er huscht die Treppe hoch in die Küche. Ambrosius sieht dem Kirchenkater hinterher. „Oli, was ist los? Warum rennst du weg?“ Von oben ruft Oli: „Ich muss meine leckeren Krabben bis zum Ende der Fastenzeit in den Tiefkühler stellen, Ambrosius. Sonst sind sie hin!“ Krabben… Ambrosius verzieht das Gesicht und flüstert seinem Freund Pfarrer Frank zu: „Du, Herr Pfarrer Frank, esse bloß niemals Krabben. Und schon gar nicht mit Schokosoße. Das ist richtig furchtbar.“ Der Engel in Ausbildung schüttelt sich, bei dem Gedanken an diese Mahlzeit. Pfarrer Frank guckt den Engel in Ausbildung erstaunt an. „Woher weißt du denn das? So eine Kombination isst doch normalerweise niemand! Krabben esse ich eigentlich hier und da auch ganz gerne. Aber mit Schokosoße?“ Ambrosius schaut verlegen zu Boden. „Also… weißt du…. Oli isst die ja so gerne... Und Malika schickt die ja immer… Und so schlimm sehen die ja auch gar nicht aus… Und die standen da in der Schale auf dem Tisch und Oli steckt im Schrank und da habe ich halt mal probieren wollen... Ich konnte ja nicht ahnen, dass das Fisch ist…. Und ausspucken tut man Essen nicht. Aber es ist halt Fisch. FISCH!!!... Da stand der Krug auf der Fensterbank und ich habe doch nur die Krabben runterspülen wollen... Ich wusste doch nicht, das da Schokosoße drin war….“ Der Engel in Ausbildung schaut seinen Freund, den Herrn Pfarrer an und verstummt. Pfarrer Frank muss laut lachen und langsam aber sicher muss auch Engel Ambrosius lachen. „Nun, die Sache hat ja auch ein Gutes, denn nun weiß du, denn nun weißt du, dass Krabbe mit Schokosoße nicht zusammen passen.“ Ambrosius nickt und kichert: „Und ich werde es ganz bestimmt nicht noch einmal probieren. Versprochen!“ Kirchenkater Oli kommt wieder in die Sakristei. „So, meine Krabben sind jetzt im Tiefkühler. Dort bleiben die frisch und ich kann sie dann an Ostern essen. Malika schickt mir bestimmt nach Ostern welche mit dem Eilboten zu.“ Ambrosius schüttelt es. Von Krabben hat er nun wirklich die Nase voll! Pfarrer Frank lächelt die beiden Freunde an und greift zu der Schale mit der Asche. „So, nun gebe ich euch das Aschenkreuz und dann kann das große Fasten ja beginnen.“ Oli schnurrt, während er dass Aschenkreuz bekommt und Ambrosius lächelt freudig. „Jetzt werden wir die Fastenzeit beginnen und wir werden es schaffen! Vielen Dank, Herr Pfarrer Frank!“ Pfarrer Frank stellt die Schale mit der Asche wieder hin. „Gerne, gutes Gelingen beim Fasten wünsche ich euch.“ Und die drei Freunde beten gemeinsam:

      Jesus, du hast 40 Tage in der Wüste gefastet und gebetet. Du hast dort eine intensive Zeit mit deinem Vater im Himmel gehabt und bist so ganz stark geworden um deinen Auftrag zu erfüllen, zu predigen, zu heilen, sogar Tote aufzuerwecken und vielen Menschen die Liebe Gottes und sein Reich nahe zu bringen.
      Hilf mir, dass auch ich, Dir in diesen heiligen vierzig Tagen näher komme und tief erfahren kann, dass du mich liebst. Hilf mir auf etwas zu verzichten, dass du mehr Platz in meinem Leben bekommen kannst. Amen

      Aus Asche kann aber auch neues Leben entstehen. Probier es mal aus: Vermische etwas Erde und Asche, fülle beides in einen Blumentopf und bestreue das Gemisch mit Kresse- oder Grassamen. Nach wenigen Tagen wirst du erleben, wie etwas Neues auf der Asche wächst. Auch Jesus hat das Dunkel des Todes besiegt und ist, nachdem er am Karfreitag am Kreuz gestorben war, an Ostern auferstanden.

      vor 3 Jahren, 2 Monaten
    • Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver

      Das Bild zeigt das Fienchen mit unseren Pfarrer Frank der dieses Bild uns zur Verfügung gestellt hat. Danke ♥

      vor 3 Jahren, 2 Monaten
    • Jimmy

      Das ist eine sehr schöne Geschichte. Krabben mit Schokosoße, uh, da schüttelt es mich schon beim Lesen. Ich wünsche Euch eine schöne Fastenzeit. :)

      vor 3 Jahren, 2 Monaten
    • Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver

      Jetzt kam Engel Ambrosius frisch aus dem Druck mit Aschekreuz. :D

      vor 3 Jahren, 2 Monaten