Einloggen

Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver » Activity »

  • Oliver veröffentlichte einen Beitrag in der Gruppe “Vorlesekatz und Zuhörkatz18. September 2020 11:53

    Die Vorbereitungen auf Allerheiligen laufen schon auf Hochtouren auch bei Ambrosius und Oli….
    Allerheiligen
    Ambrosius, seines Zeichens Engel in Ausbildung sitzt im Fenster, verspeist genüsslich eine riesige Portion Powidlbuchteln mit einem ganzen See Vanillesoße und schaut neugierig nach draußen. Auf dem Friedhof ist ordentlich was los. Das klingt vielleicht komisch, denn eigentlich ist der Friedhof ja ein Ort des Gedenkens und der Ruhe, aber mit der Ruhe ist es grade vorbei. Die Angehörigen der Verstorbenen harken und zupfen und putzen die Gräber ihrer Lieben. Es werden alte, verblühte Pflanzen entfernt, neue Pflanzen eingepflanzt, hübsche Gestecke und Kränze auf die Gräber gelegt und die Grabkreuze geputzt. Kerzen werden aufgestellt und der Friedhof auf Hochglanz gebracht. Das schaut schön aus. Aber, warum nur? Ambrosius beschließt, seinen Freund, den Kirchenkater Oli zu suchen und ihn zu fragen, was denn heut los ist auf dem Friedhof. Die ausgiebige Mahlzeit ist beendet und Ambrosius macht sich, nach einem ordentlichen Rülpser (Verzeihung, das war etwas zu viel Powidlbuchteln mit Vanillesoße), auf die Suche nach Oli. Er findet ihn unten, im Jugendraum. Mitten auf dem Tisch. Einen Stapel dünnes Papier vor sich liegen. Kleber, Draht, eine Schere, bunte Malfarben und einige Stäbe liegen ebenfalls auf dem Tisch verteilt. Oli hat sich seinen Schwanz eng um die Füße gewickelt. Er hat ganz rote Ohren und eine rote Nase. Ambrosius schwebt in den Jugendraum hinein. „Oooliiii, warum ist auf dem Friedhof so viel Betrieb? Oh mein Gott, ist das eisig hier drin!“ Oli schaut Ambrosius an und zittert frierend vor sich hin. „Katz nochmal, ich habe vergessen, die Heizung rechtzeitig anzustellen. Nun ist es hier eiskalt! Dabei wollte ich doch eine Laterne für den Umzug basteln!“ Oli zittert noch mehr. Ambrosius schaut seinen zitternden Freund an und überlegt nicht lange. Weg ist er. Kurze Zeit später kommt Engel Ambrosius mit einer Wolldecke zurück. Er greift zur Schere und schneidet die Decke in zwei Teile. Einen Teil davon legt er seinem zitternden Freund um. Die andere Hälfte wickelt er sich selber um die Schultern. Es ist wirklich schrecklich kalt hier! Oli schaut ihn dankbar an und lächelt. „Danke Engel Ambrosius St. Martin!“ Ambrosius guckt irritiert… Dann grinst er. Stimmt, da war ja was. Der heilige St. Martin hat ja seinen Mantel geteilt. Und dann fällt es ihm plötzlich ein! Allerheiligen!!! Der Gedenktag für die Heiligen! Der ist ja morgen! Darum werden die Gräber herausgeputzt! Darum bastelt Oli Laternen! Ambrosius freut sich. Er liebt diese besonderen Feiertage. „Du Oli, basteln wir zusammen Laternen?“ Fragt Ambrosius. „Aber gerne doch, lieber Ambrosius. Hier ist eine Anleitung und die Materialien habe ich auch. Bediene dich.“ Ambrosius greift freudig zu Papier und Schere. Oli klebt grade das Papier an den Drahtring. „Du Ambrosius,…sag mal… kennst du St. Martin eigentlich… also…. persönlich? Ich meine… hast du ihn schon mal gesehen?“ Stottert Oli. Ambrosius, der grade versucht, möglichst grade ein Stück von dem dünnen Papier abzuschneiden, schaut Oli an. „Klar, ich kenne St. Martin. Ebenso, wie den Heiligen Franz von Assisi, dem Schutzheiligen der Tiere. Und den heiligen Nikolaus von Myra, den Schutzheiligen der Kinder, Reisenden und Seefahren. Und natürlich auch St. Leonhard, Leonhard von Limoges, der Schutzheilige des Viehs und der Gefangenen, dem dieses wunderschöne Haus Gottes geweiht ist.“ Oli schaut Ambrosius mit großen Augen an. „Ich erzähle dir sehr gerne von den Heiligen, Oli“ Ambrosius setzt sich neben Oli und die Beiden stecken die Köpfe zusammen, während Oli schon dabei ist, mit Krallenfarben (Finger hat er ja nicht) einen Ambrosius auf seine Laterne zu zeichnen, kämpft Ambrosius beim Erzählen damit, das dünne Papier um den Drahtring zu kleben. Es will einfach nicht so, wie ein Engel gerne möchte. Und eingerissen ist es nun auch noch. Oh Herr, schicke mir Geduld!!! Ambrosius schickt ein stummes Stoßgebet zum Himmel! Das hilft immer! „Ich bin fertig mit meiner Laterne.“ Kirchenkater Oli hebt seine Laterne hoch. Sie ist wunderschön. Weißes, dünnes Papier mit einem Engel auf der Seite. Eine kleine, elektrische Kerze leuchtet in ihr (Wachskerzen findet Oli viel zu gefährlich, die können nämlich die Laterne gleich mit abbrennen) und sie strahlt einen wunderschönen Glanz aus. Oli hat sie mit Glitzersternchen beklebt. Ambrosius guckt seine Laterne an. Sie ist schief und eingerissen. Da hat er ein Stück Papier auf den Riss geklebt. Der Kater, den er draufgemalt hat, schaut ein wenig eingedrückt aus. Und glänzen tut seine Laterne schon mal gar nicht. Oli sieht das traurige Gesicht seines Freundes und schiebt ihm etwas Glitzerpulver hin. „Hier, Ambrosius, streue noch etwas Glitzer auf die Laterne. Dann wird sie wunderbar ausschauen.“ Ambrosius bezweifelt das zwar, streut aber ordentlich Glitzer auf

    • Clyde der kleine Kirchenkater in gedenken an Oliver

      Der Kater, den er draufgemalt hat, schaut ein wenig eingedrückt aus. Und glänzen tut seine Laterne schon mal gar nicht. Oli sieht das traurige Gesicht seines Freundes und schiebt ihm etwas Glitzerpulver hin. „Hier, Ambrosius, streue noch etwas Glitzer auf die Laterne. Dann wird sie wunderbar ausschauen.“ Ambrosius bezweifelt das zwar, streut aber ordentlich Glitzer auf seine Laterne. Nicht sonderlich schön, aber selten, denkt er sich,hält seine Laterne hoch und guckt traurig. Oli schaut Ambrosius an und bemerkt dessen trauriges Gesicht. „Deine Laterne ist etwas ganz Besonderes, Ambrosius. Du hast sie selber gebastelt und ich finde sie wunderschön und es wäre mir eine ganz besonders große Freude, wenn ich deine Laterne beim Umzug tragen dürfte.“ Ambrosius, seines Zeichens Engel in Ausbildung kullern vor Freude Tränen über das Gesicht. „Oli, ich… Natürlich darfst du meine Laterne tragen…. Das ist das Schönste, was jemals jemand zu mir gesagt hat!“ Oli schluckt vor Rührung. „Ambrosius, wir sind Freunde.“ Oli reicht Ambrosius seine Laterne. Du trägst meine Laterne und ich deine!“ Ambrosius hebt vorsichtig die Laterne mit dem Engel auf der Seite hoch. Er ist glücklich, einen Freund, wie Oli zu haben. „Oh Katz, das hätte ich ja fast vergessen. Wir müssen die Kirche noch für den Gottesdienst zu Allerheiligen putzen und desinfizieren. Du weißt ja, Corona.“ Oli schaut Ambrosius an und springt vom Tisch. „Zusammen schaffen wir das ganz schnell“, Ambrosius schiebt sich entschlossen seine Ärmel hoch und folgt Oli in den Putzraum. Dabei fällt ihm dieses Lied ein, was sie in der Engelschule so gerne gesungen haben. Und er beginnt zu singen, „Sankt Martin war ein guter Mann, der uns als Beispiel gelten kann.“ „Zeigte das Teilen Freude macht, in jener dunklen, kalten Nacht…“ Schnurrt Oli zusammen mit seinem Freund.

      vor 3 Jahren, 8 Monaten
      • † Teddy

        Eine schön Geschichte... und wieder hat Katz etwas dabei gelernt.

        vor 3 Jahren, 8 Monaten
    • Lilli

      Dankeschön, das ist so schön geschrieben, Lieber Oliver

      vor 3 Jahren, 8 Monaten
    • Bindie

      Sehr schön

      vor 3 Jahren, 8 Monaten
      • Casper

        Och schön, das macht ein bissl Lust auf Herbst....

        vor 3 Jahren, 8 Monaten
    • † Sissy

      Schöööööön :)

      vor 3 Jahren, 8 Monaten
    • † Gucci

      So eine schöne Geschichte :)

      vor 3 Jahren, 8 Monaten
    • vor 3 Jahren, 8 Monaten
      • Jimmy

        Vielen Dank, lieber Olli, das ist eine sehr schöne Geschichte. :)

        vor 3 Jahren, 8 Monaten