Zu Besuch bei der Katzenhilfe in Hoyerswerda
vom 10. Okt, 2013
Vor einigen Tagen fuhren wir tief in den Osten unseres Landes, nach Hoyerswerda.
Wir wollten uns dort mit Menschen treffen, die mit großem Einsatz Not leidenden Katzen helfen.
In einem alten Flachbau aus DDR Zeiten werden wir von Frau Koch, der Leiterin des Tierheimes freundlich begrüßt. Sie empfängt uns liebevoll mit selbstgebackenem Kuchen und Kaffee. Voller Stolz erzählt sie uns wie sie und ihre Mitstreiter die heutige Katzenhilfestation vor 18 Jahren aus einer alten Autowerkstatt aufgebaut haben. Heute finden ca. 280 Katzen in dem Gebäude ein Zuhause. Es gibt in allen Räumlichkeiten Zugänge zu Freigehegen, außerdem sind alle Käfiganlagen größer angelegt als vom Gesetzgeber vorgeschrieben. Sogar eine eigene kleine Arztstation bietet das Tierheim. 14 tägig wird diese durch einen Tierarzt betreut.
Mit sorgenvoller Miene erzählt uns Frau Koch, dass der Verein ohne staatliche Förderungen jeden Tag ums Überleben kämpft. Ohne die Spenden von Katzenfreunden aus ganz Deutschland gäbe es das Projekt schon lange nicht mehr, sagt Frau Koch.
Selbst die 8-9 Minijobber, welche dringend zur Erledigung der täglich anfallenden Arbeiten gebraucht werden, muss der Verein selbst zahlen.
Mit einem Lächeln im Gesicht erklärt uns Frau Koch, dass die Katzenhilfe Hoyerswerda trotz aller Schwierigkeiten im Jahr ca. 120 Katzen ein neues Zuhause vermitteln kann.
Dazu hat jede Katze im Tierheim eine extra Vermittlungsakte. Im Vorfeld einer Vermittlung versuchen die Mitarbeiter des Tierheimes die Vorstellungen der neuen Besitzer von einer Katze genau zu hinterfragen und so gezielt Tiere auszuwählen.
Wir erfahren, dass vor allem ältere Katzen sehr gute Chancen haben vermittelt zu werden. Leider bleibt vielen Jungtieren der Traum von einem eigenen Zuhause verwehrt.
Während unseres Gespräches klingelt das Telefon. Eine aufgeregte Anruferin meldet den Fund von kleinen Kätzchen ohne Muttertier und bittet um Hilfe.
Mit ruhiger Stimme erläutert Frau Koch die notwendigen Schritte zur Rettung der Kleinen.
„Wir können eigentlich keine Katzen mehr aufnehmen, unsere Kapazitäten sind erschöpft“, sagt Frau Koch. „Aber wenn Katzen in Not sind müssen wir helfen und eine Lösung finden!“
Erschüttert erfahren wir von Katzen, die einfach über den Zaun des Tierheimes geworfen werden, von Katzen die in zugeklebten Kartons vor die Tür der Katzenhilfe gestellt werden und von völlig dehydrierten Kätzchen, die auf dem Parkplatz des Tierheimes gefunden worden.
Das Tierheim hat nun extra eine Auffangstation vor dem Haus geschaffen, hier finden Tiere Wasser, Futter und ein Dach über dem Kopf bis sie versorgt werden können.
Bei dem folgenden Rundgang durch die sauberen, sehr liebevoll gestalteten Räumlichkeiten des Tierheimes, lässt sich der Renovierungsstau des alten Gebäudes nicht verdecken.
Vor allem an einer modernen Heizungsanlage und einer Isolierung des Gebäudes mangelt es.
In den Gehegen werden wir freundlich begrüßt und an geschmust von einer Vielzahl wundervoller Katzen. Frau Koch kennt die Namen fast aller ihrer Schützlinge.
Sie zeigt uns auch ihre Sorgenkinder: so den 7 jährigen Kater Odin, der aus einem fahrenden Auto geworfen wurde und den 2 jährigen Kater Mark der schon als Baby ins Tierheim kam und sehnsüchtig auf ein Zuhause wartet.
Wir verabschieden uns von den Katzen im Tierheim und von Frau Koch mit dem Versprechen den Katzen zu helfen und die Katzenhilfe zu unterstützen.
Tief bewegt und nachdenklich verlassen wir Hoyerswerda.
Weitere Infos unter: http://www.katzennot.de/
Hilfe wird dringend benötigt, Geldspenden unter dem Stichwort “mymiau” auf dem Spendenkonto:
Ostsächsische Sparkasse Dresden
Bankleitzahl 850 503 00
Konto-Nr. 3000 113 320