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Aus dem Leben eines Katzenbutlers – Teil 1

vom 24. Okt, 2013

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Es ist Samstagabend, Unruhe macht sich in unserem Haus breit. Unser Kater Oskar (Name geändert) ist nun schon seit 8 Stunden nicht mehr zu Hause aufgetaucht. Normalerweise kommt Oskar regelmäßig alle 2 Stunden zum Fressen nach Hause.

Alle Familienmitglieder werden von mir akribisch befragt, ich suche nach dem kleinsten Hinweis zum Aufenthaltsort von Oskar. Das Bundesliga Top-Spiel im TV ist für meinen Mann beendet, er muss alle Kellerräume und unseren Schuppen durchsuchen.

 

Mein kleiner Sohn durchsucht sein Kinderzimmer, doch auch in der Legoburg hat sich Oskar nicht versteckt.

Bange 2 Stunden später löse ich die Alarmstufe rot aus. Die Familie wird um den Küchentisch versammelt, ich erläutere den Ernst der Situation: Unser Familienmitglied (-oberhaupt) Oskar ist immer noch vermisst! Die schlimmsten Szenarien gehen mir durch den Kopf. Wir beschließen als Sofortmaßnahme eine Suchaktion in der Umgebung unseres Hauses. Unser mit Taschenlampen ausgestatteter Suchtrupp läuft unter ständigen „Oskar, Oskar komm Oskar“ Rufen die Straße auf und ab. Wir leuchten in jeden Vorgarten und durchsuchen jedes Gebüsch. Einige Nachbarn stehen kopfschüttelnd hinter den Fenstern. Doch Nichts…Oskar ist wie vom Erdboden verschluckt.

Enttäuscht, durchgefroren und müde brechen wir die Suche für diese Nacht ab. In dieser Nacht schlafe ich kaum, meine Gedanken kreisen immer wieder um Oskar, unseren 2 jährigen roten Hauskater, dem heimlichen Chef der Familie. Ich gehe mehrmals an die Haustüre und rufe in die kalte Nacht. Ich denke: „Oskar wenn Du mich hörst…ich schimpfe nie wieder mit Dir wenn Du an unserem Sofa kratzt“ und „ Du bekommst auch immer Dein Leckerli, wenn du uns fordernd anmauzt“.

Doch vor der Tür ist nichts als Dunkelheit und Stille.  Mir laufen ein paar Tränen das Gesicht herunter.

Es ist Sonntagmorgen 6.30 Uhr, Oskar ist immer noch nicht zu Hause. Unser Krisenstab beschließt eine Flyeraktion in der gesamten Nachbarschaft. Schnell wird am Computer ein Suchplakat mit dem Bild von Oskar erstellt. Bei strömendem Regen verteilt unsere Familie die Flyer in den Briefkästen. Sogar der sonst so mürrische Nachbar Herr Krause verspricht nach Oskar Ausschau zu halten und seine Schuppen zu durchsuchen.
Wir müssen wirklich mitleidserregend aussehen, denke ich. Bei einem kurzen Besuch in der Bäckerei werde ich beim Bezahlen von einer älteren Dame angesprochen. “Ihr Kater ist doch weggelaufen oder?“ Auf einmal sind alle Blicke der Wartenden vorwurfsvoll  auf mich gerichtet. Ich werde rot und erkläre, dass wir ihn immer noch suchen. „Weggelaufen? Unser Oskar würde nie weglaufen, er liebt uns doch viel zu sehr“, denke ich und verlasse schnell den Laden.

Den ganzen Tag suchen wir weiter nach Oskar, am Abend erweitern wir den Suchradius sogar auf den angrenzenden Wald. Später haben sich noch einige Freunde angesagt.  Sie haben ihren gemütlichen Sonntagabend  aufgegeben, um uns bei der Suche nach Oskar zu unterstützen. Mittlerweile haben wir uns sogar Kopftaschenlampen besorgt, wir sehen jetzt richtig professionell aus. Nach 3 Stunden brechen wir unsere Suche ergebnislos ab. Wieder keine Spur von Oskar! Niedergeschlagen und müde gehen wir zurück zu unserem Haus. Ich schließe die Haustür auf und da plötzlich schießt etwas laut miauend an mir vorbei an den Katzenfutterplatz in unserer Küche. Wir stürmen hinterher und tatsächlich, es ist Oskar der uns fordernd wie immer ansieht und sein Futter mit einem lauten Miauuu einfordert! Wir schauen uns ungläubig an, um dann sofort wieder in den gewohnten Rhythmus zu verfallen: Als erstes Futter für den Kater!

Am Abend sitzt Oskar neben uns auf der Couch. Ich schaue ihn an und er wirkt irgendwie zufrieden. Ich streichle ihm sanft über den Kopf. Er streckt sich und schnurrt. Ich denke an unsere Suchaktion die letzten Tage und mit einem Schmunzeln sage ich zu Oskar:“ Kein Problem gern geschehen, jederzeit wieder!“